Ciudad de Guatemala, 13.10.2022
Bei strahlendem Sonnenschein starten wir zu unserer Fahrt zurück in die Hauptstadt. Etwas mehr als 300 Kilometer haben wir vor uns. Zunächst setzen wir mit der Fähre aufs Festland über und verladen unser Gepäck in das dort abgestellte Auto, bevor wir unsere Überlandtour beginnen können.
Die Fahrt führt zunächst durch tropisches Flachland mit vielen Bananenplantagen. Wir kommen eher langsam voran, da die Straße stark beschädigt ist. Oft müssen wir an Baustellen länger warten und die vielen schwerfälligen Lastwagen mit ihrer Fracht (Seecontainer mit den aus der Werbung wohlbekannten Bananenmarken) kommen langsam auf Touren.
Nach etwa zwei Stunden erreichen wir die Mayastätte Quiriguá. Hier sehen wir einige kleine, um einen zentralen Platz angeordnete Tempelruinen und einen Ballspielplatz. Die eigentliche Attraktion des Ortes befindet sich jedoch etwas abseits davon: Auf dem Weg vom Eingang zu den Tempelruinen sehen wir mehrere, zwischen fünf und zehn Meter hohe Steinstelen und Steinblöcke in der Form mythologischer Tiere. Die Stelen sind sehr gut erhalten und sehr aufwändig und kunstfertig gestaltet.
Wie leider so oft stehen alle Attraktionen fernab jedes Schattens. Die Temperatur über 30 Grad und die sehr hohe Luftfeuchtigkeit sorgen dafür, dass die Besichtigung sehr schweißtreibend und anstrengend wird. Einige blutsaugende Insekten, die sich auf dem Rückweg über mich hermachen, dürfen selbstverständlich ebenfalls nicht fehlen. All dies ist der Tribut für den lohnenswerten Aufenthalt hier.
In Quiriguá. Oben, mitte links und mitte: Steinstelen und –blöcke, unten mitte: Ballspielplatz.
Unsere weitere Fahrt führt uns aus dem Flachland entlang des Montagua–Tals aufwärts in den Trockenwald, der allerdings jetzt, zum Ende der Regenzeit, noch grün ist. Der Aufstieg ist langwierig, denn die vielen qualmenden Lastwagen kriechen nur langsam die Bergpässe hoch. Die zahlreichen Baustellen tragen auch nicht gerade zu einem guten Verkehrsfluss bei. Die Landschaft ist dagegen umso ansprechender.
Nach etwa zwei Dritteln der Strecke geht die Landstraße zum Glück in eine autobahnähnliche Trasse mit Lastwagenkriechspuren über. Hier kann man teilweise 100 km/h fahren, mehr lassen wiederum die vielen Kurven durch die schöne Berglandschaft nicht zu. Wir holen kräftig auf und erreichen gegen 15:00 Uhr die Hauptstadt. Die Navigations-App auf Rolands Mobiltelefon führt uns auf Schleichwegen am langsam beginnenden Berufsverkehr vorbei. Um 15:45 Uhr kommen wir im Hotel Biltmore an, in dem ich schon vor drei Tagen übernachtet habe.
Camarones al ajo.
Nach einer kurzen Pause gehe ich, wie bei meinem letzten Aufenthalt, in das Restaurant El Remo. Die große Languste, die ich eigentlich essen wollte, gibt es leider nur bei Vorbestellung. Aber die große Portion Camarones al ajo (Garnelen mit Knoblauchsauce) mundet, zusammen mit drei kleinen Modelo negra ebenso. Obwohl ich mir dies gar nicht vorgenommen und ich das Meer auf dieser Reise bisher nicht zu Gesicht bekommen habe, gab es bisher nur Fisch auf meinem Speisezettel. Ich bin gespannt, ob das so weitergeht.